Haus Finanzieren

Insbesondere jetzt, wenn das Zinsniveau niedrig ist, spielen viele mit dem Gedanken sich ein Eigenheim zu bauen. Dabei gibt es jedoch eine Menge Aspekte zu beachten. Nicht nur niedrige Zinsen sind ausschlaggebend, wenn man den Hausbau finanzieren möchte. Auch die richtige Form der Finanzierung und das vorhandene Eigenkapital sind entscheidend. Dabei spielt der Finanzierungsplan für das Bauvorhaben eine wichtige Rolle.

Für den Hausbau gibt es viele unterschiedliche Finanzierungsformen, wie etwa das Annuitätendarlehen oder ein Bauspardarlehen. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihren Konditionen, wie etwa den Zinsen und der Laufzeit, sondern auch im notwendigen Eigenkapitalanteil. So wird etwa bei einem Bauspardarlehen grundsätzlich kein Eigenkapital vorausgesetzt.

Wie viel Eigenkapital wird benötigt?

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Haus finanzieren – Wie viel Eigenkapital? (c) Bigstockphoto.com/125889929/dolgachov

Wie bereits erwähnt, gibt es Varianten, welche vollkommen ohne Eigenkapital auskommen können. Meist sind diese Finanzierungsformen jedoch enorm teuer. Auch die Konditionen können meist nicht überzeugen. Somit ist man stets auf der besseren Seite, wenn man Eigenkapital in die Finanzierung einbringt. Wie viel Eigenkapital man einbringt, hängt natürlich von den individuellen Umständen ab. Wichtig ist, dass man nie all seine Reserven aufbraucht. Man sollte trotz der Einbringung von Eigenkapital flüssig bleiben und über genügend finanzielle Mittel für das alltägliche Leben haben. Eine Möglichkeite wäre, dass man für Notfälle mindestens eine Rücklage in Höhe von drei Monatsgehältern hat. Die Quote des Eigenkapitals sollte bei der Finanzierung des Hausbaus zwischen 15 und 40 Prozent liegen. Natürlich ist es immer besser, wenn man mehr Eigenkapital einbringen kann. Des Weiteren kann man von staatlichen Zuschüssen profitieren. Auch diese kann man sozusagen als „Eigenkapital“ mit einbringen. Somit lohnt es sich im Voraus, wenn man sich genau erkundigt.

Hinweis

Niemals das komplette Eigenkapital aufbrauchen! So wird das alltägliche Leben enorm beeinträchtigt!

 

Worauf muss man bei der Finanzierung achten?

Wichtig ist natürlich der Zinssatz. Dieser sollte in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Ist das allgemeine Zinsniveau niedrig, so dürfen die Tilgungszinsen auf keinen Fall zu hoch ausfallen. Ansonsten läuft man Gefahr, dass man einen unseriösen Anbieter wählt.

Des Weiteren ist bei der Baufinanzierung selbstverständlich der Kaufpreis entscheidend. Nach diesem richtet sich nämlich die Höhe des Darlehns. Die Differenz aus dem Kaufpreis und dem vorhandenen Eigenkapital ergibt die Summer, welche als Fremdkapital aufgenommen werden muss. Somit sollte man dies gut miteinander vergleichen. Ebenfalls dürfen die Nebenkosten nicht unter den Tisch fallen. Dazu zählen Ausgaben wie beispielsweise Grundsteuer oder die Grunderwerbssteuer. Das Eigenkapital sollte mindestens diese Nebenkosten abdecken. Des Weiteren sollten durch das Eigenkapital im besten Falle 20 Prozent des weiteren Kaufpreises mit abgesichert sein.

Außerdem gilt es bei der Finanzierung vorausschauend zu denken. Somit sollte man stets einen Plan B in der Hinterhand haben. Was ist beispielsweise, wenn man in den kommenden Jahren den Job wechselt? Auch dann muss der Kredit zurückgezahlt werden können. Somit muss man sich vorher ausreichend Gedanken über die Finanzierung machen.

Wie erstellt man einen Finanzierungsplan?

Damit man den Hausbau gut planen kann, ist ein Finanzierungsplan unerlässlich. Nur so kann man wirklich alle anfallenden Kosten gut überblicken und macht sich Pläne, wie man diese abdeckt. Als Erstes erfolgt die sogenannte Gesamtkostenaufstellung. Hier werden alle Kosten aufgestellt, welche im Zusammenhang mit dem Hausbau stehen. Dazu zählen der Bau an sich, aber auch die anfallenden Steuern und Provisionen. Dieser Punkt ist sehr breit gefächert und sollte ausführlich aufgestellt werden.

Hausbau Bauplan

Hausbau Plan

Der Hausbau Plan ist ein enorm wichtiger Bestandteil (c) Bigstockphoto.com/6843370/BrunoWeltmann

Im nächsten Schritt erfolgt der Bauplan. Diesen sollte man gemeinsam mit einem Architekten aufstellen. Dabei fließen Kosten für den Bau und die Materialien ein. Auch die Arbeitskraft wird an dieser Stelle mit berücksichtigt. Hat man nun alle Kosten zusammen, so kann man sich Gedanken über die Tilgung machen. Zunächst sollte man Fördermittel einplanen. Es gibt diverse staatliche Fördermittel, von welchen man profitieren kann. Unter anderem zählen dazu die Wohnungsbauprämie oder auch Zuschüsse für energiesparende Häuser.

Kreditsumme ermitteln

Nun kann man die Kreditsumme ermitteln. Diese richtet sich nach dem Bedarf und den gesamten Kosten, welche bei dem Hausbau entstehen. Natürlich muss im Finanzierungsplan das Eigenkapital gelistet sein. Nur so ist für die Bank ersichtlich, in welcher Höhe Fremdkapital aufgenommen werden muss. Wichtig ist, dass man alle Formen des Eigenkapitals berücksichtigt. So zählen auch Grundstücke oder Wertpapiere dazu. Nun kann man sich im Finanzierungsplan Gedanken über den zeitlichen Ablauf machen. Hier wird festgehalten, in welchen Turnus die Tilgung erfolgt und wie lange das Darlehn laufen soll. So wird entschieden, ob es sich um ein langfristiges oder ein kurzfristiges Darlehn handelt.

Sicherheiten

Den Abschluss bilden die sogenannten Sicherheiten. Diese sind für die Banken enorm wichtig, damit sie das Risiko abwägen können. Je besser die Sicherheiten ausfallen, umso besser gestalten sich die Chancen auf eine Kreditvergabe. Als Sicherheit kann man beispielsweise Wertpapiere, Grundstücke oder auch eine Lebensversicherung einbringen. Auch Bürgschaften wären eine mögliche Option.

Fazit

Möchte man den Hausbau finanzieren, so spielen viele Aspekte eine wichtige Rolle. Es gibt mehrere Formen, welche jeweils ihre Vor- und Nachteile aufweisen. Die Einbringung von ausreichend Eigenkapital ist immer vorteilhaft. Jedoch sollte man stets über genügend Rücklagen verfügen. Mit einem guten Finanzierungsplan, welcher alle wichtigen Punkte abdeckt, kann man seine Chancen auf eine Kreditvergabe deutlich erhöhen und den Weg zum Eigenheim ebnen. Wichtig ist, dass der Finanzierungsplan umfassend und gut durchdacht aufgestellt wird.

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Stand: 02/2017