
Wer in Österreich ein Auto anmeldet, muss dafür eine Haftpflichtversicherung abschließen. Eine Fahrzeugversicherung – die sogenannte Kaskoversicherung – ist dagegen freiwillig. Da sich die Preise der Versicherer enorm unterscheiden, lohnt es sich, in regelmäßigen Abständen einen Versicherungsvergleich durchzuführen und den Versicherer zu wechseln, wenn sich abzeichnet, dass man bei gleicher Leistung bei einem anderen Versicherer günstiger fährt. Am besten führt man den Tarifvergleich mit Hilfe eines Onlinerechners durch.
Die Kfz-Haftpflicht ist zwingend vorgeschrieben
Ob durch eigenes Verschulden oder nicht: Als Autofahrer kann man andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Eine kleine Unachtsamkeit genügt, um beim Parken ein anderes Auto zu beschädigen. Man achtet einen Augenblick nicht auf den Verkehr auf der Autobahn, und schon passiert ein harmloser Auffahrunfall. Schlimmer wird es, wenn bei Unfällen Personen zu Schaden kommen, verletzt werden oder gar getötet werden. In solchen Fällen muss der Unfallverursacher mit einer hohen Schadensersatzforderung rechnen, wenn beispielsweise lebenslange Renten an die Hinterbliebenen zu zahlen sind oder wenn ein Unfallopfer selbst sein ganzes Leben lang eine Rente bekommt. Finanzielle Forderungen dieser Art können den Unfallverursacher schnell überfordern, sie könnten zu seinem Ruin führen. Auch das Unfallopfer wäre in solchen Fällen auf Gedeih und Verderb von den finanziellen Möglichkeiten des Unfallverursachers abhängig. Damit das nicht geschieht und damit alle Betroffenen im Fall eines Unfalls vernünftig abgesichert sind, muss der Kfz-Halter eine Haftpflichtversicherung abschließen, wenn er ein Auto zulässt. Sie deckt Personen- und Sachschäden ab, die durch einen Unfall entstehen, und sie kann auch zur Abwehr von unberechtigten Ansprüchen herangezogen werden. Der Beitrag in der Kfz-Haftpflicht berechnet sich nach dem Modell und nach der Stärke des Motors. Außerdem ist die Schadensfreiheitsklasse ausschlaggebend. Jeder Kfz-Halter wird in eine Schadensfreiheitsklasse eingeordnet, sie richtet sich nach der Höhe der schadenfreien Jahre. Je länger jemand ohne Schäden fährt, desto höher ist seine Schadenfreiheitsklasse und desto weniger muss er an Versicherungsbeiträgen zahlen.

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Die Fahrzeugversicherung ist eine freiwillig Ergänzung
Die Fahrzeugversicherung – auch als Kaskoversicherung bezeichnet – wird vom Kfz-Halter als Ergänzung zur Haftpflicht abgeschlossen. Sie ist freiwillig, es gibt also keine Verpflichtung, sein Fahrzeug damit zu schützen. Zu unterscheiden sind die Vollkasko und die Teilkasko, in beiden Versicherungen gelten wie in der Haftpflicht Schadenfreiheitsklassen. Der Beitrag berechnet sich auch hier nach der Höhe der Schadensfreiheitsklasse, je länger ein Fahrer unfallfrei fährt und seine Versicherung nicht in Anspruch genommen hat, desto höher ist seine Schadensfreiheitsklasse und desto geringer ist sein Versicherungsbeitrag.
Diese Leistungen greifen in der Vollkaskoversicherung
Die Vollkaskoversicherung ist eine sehr umfassende Absicherung für Schäden am Fahrzeug. Versichert sind selbst verschuldete Schäden am eigenen Fahrzeug, aber auch Schäden aus Diebstahl und Raub, der Einwirkung von Naturgewalten, Brand und Explosion, Glasbruch- und Tierschäden, Parkschäden und Vandalismus. Die Preise der Versicherer unterscheiden sich hier sehr stark, so dass erhebliche Kostendifferenzen bei sonst gleicher Leistung festzustellen sind. Nicht für jedes Fahrzeug ist eine Vollkaskoversicherung angebracht. Sie kommt vor allem für Neufahrzeuge in Frage, die noch weniger als drei bis vier Jahre alt sind und für wertvolle Wagen mit einem hohen Anschaffungspreis.
Die Teilkasko als günstigere Variante
Die Teilkaskoversicherung ist etwas günstiger als die Vollkaskoversicherung. Sie deckt in der Regel Schäden aus Diebstahl und Raub, aus Brand, Explosion und Naturgewalten ab. Glasbruch, Tierschäden, Vandalismus und Parkschäden sind nicht zwingend in der Teilkasko versichert. Hier gibt es ebenfalls große Leistungsunterschiede bei den Versicherern, deshalb lohnt es sich, die Konditionen sehr genau zu vergleichen. Eine Teilkaskoversicherung kommt in der Regel für ältere Fahrzeuge in Frage, die einen gewissen Wert nicht überschreiten. Insbesondere Unfallschäden am eigenen Fahrzeug sind in der Teilkaskoversicherung nicht abgesichert. Diese Schäden müsste der Versicherte selbst bezahlen. Bei einem älteren Wagen lohnt es sich häufig, darauf zu verzichten und anfallende Schäden selbst zu tragen. Der Versicherungsschutz ist dann erheblich günstiger. Bei einem teuren Neuwagen sollte man auf diesen verringerten Schutz aber eher verzichten.
Ein umkämpfter Markt mit starken Preisunterschieden
Regelmäßig zum Jahresende macht sich auf dem Kfz-Versicherungsmarkt eine interessante Entwicklung bemerkbar: Unzählige Versicherer warten mit neuen Angeboten auf, um wechselwillige Versicherte zu gewinnen. Viele Versicherte wiederum sind zum Jahresende auf der Suche nach einer günstigeren Kfz-Versicherung und wissen, dass dann die neuen Prämien veröffentlicht werden. Natürlich kann man die Kfz-Versicherung auch unterjährig wechseln, wenn man das Fahrzeug verkauft und einen neuen Wagen anschafft. Viel häufiger dürfte aber der Wechsel zum Jahresende sein, wenn die Gesellschaften ihre neuen Preise bekanntgeben. Zu diesem Zeitpunkt wird klar, wie umkämpft der Versicherungsmarkt ist und wie begehrt die Kfz-Halter als Kunden sind. Aus dem enormen Wettbewerb der Gesellschaften untereinander entsteht eine Tendenz, sich mit immer neuen und sehr attraktiven Angebote gegenseitig zu unterbieten, um zahlungskräftige Kunden zu gewinnen. Der einzelne Versicherte profitiert durch günstige Preise davon und sollte deshalb in regelmäßigen Abständen prüfen, ob ein Wechsel zu einem anderen Versicherer zu günstigeren Preisen führen könnte. Am schnellsten untersucht man das mit Hilfe eines Onlinerechners.

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Wie man einen Onlinervergleich richtig durchführt
Bevor man die Kfz-Versicherung kündigt, prüft man zuerst, ob eine andere Gesellschaft günstiger wäre. Dazu nutzt man einen Versicherungsvergleichsrechner. Dieser Onlinerechner benötigt nur wenige Angaben, um darauf aufbauend alle verfügbaren Tarife am Markt in einer Übersicht zusammenzustellen und zu vergleichen. Die erforderlichen Daten beziehen sich auf den Halter, auf das Fahrzeug, auf die Vorversicherung und auf den gewünschten Versicherungsschutz. Der Halter muss zum Beispiel sein Alter und seinen Wohnort angeben. Außerdem ist eine Angabe erforderlich, wie lange er schon den Führerschein hat. Beim Fahrzeug selbst ist vor allem die Marke mit dem Modell und die Motorstärke wichtig. Außerdem ist die jährliche Kilometerleistung anzugeben. Von der Vorversicherung werden die Schadenfreiheitsklassen in der Haftpflicht und in der Fahrzeugversicherung übernommen. Schließlich ist anzugeben, ob man eine Haftpflicht oder eine Kaskoversicherung wünscht und wie hoch die Selbstbeteiligung sein darf. Anhand dieser Daten errechnet der Vergleichsrechner dann die Preise und die Leistungen der einzelnen Versicherer.
Ein nahtloser Versicherungsschutz ist empfehlenswert
Aufgrund der Versicherungspflicht ist es nötig, dass der Versicherungsschutz vom alten auf den neuen Versicherer ohne Unterbrechung übergeht. Es muss also ein nahtloser Übergang gewährleistet sein. Damit das funktioniert, ist es ratsam, das genaue Kündigungsdatum für den alten Vertrag zu prüfen. Dort sind auch Kündigungsfristen aufgeführt, denn gerade bei Verträgen mit mehrjähriger Laufzeit ist es nicht möglich, jedes Jahr zum Jahresende zu kündigen. Ein Blick in die Versicherungsunterlagen sorgt für Klarheit, zu welchem Datum gewechselt werden kann. Der neue Vertrag wird dann zum entsprechenden Versicherungsbeginn abgeschlossen. Sofern der Versicherungsantrag online eingereicht wird, ist der Abschluss sehr schnell möglich, es dauert meist nur Minuten, bis die Versicherungskarte ausgestellt ist und der Vertrag angenommen ist. Lediglich bei bestehenden Vorschäden oder wenn das Vertragsverhältnis durch den Versicherer gekündigt wurde, kann es schwierig sein, eine Anschlussversicherung zu finden. Wer regelmäßig seinen Versicherungsschutz prüft und darauf achtet, dass der alte Vertrag fristgerecht gekündigt und der neue direkt im Anschluss abgeschlossen wird, erhält einen günstigen Versicherungsschutz und ist trotzdem immer vernünftig abgesichert. Ein Onlinevergleichsrechner ist dazu ein wichtiges Hilfsmittel.
Quellen und weiterführende Infos:
https://www.capitalo.at/kfz-versicherung
https://www.konsument.at/kfzversicherungen062017
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